26. November 2012

Im Schattenreich der Jade-Zocker

Mit spitzer Feder berichtet der Spiegel von den Jade-Steinen in China. Erst möchte man das Verhalten der Menschen in ihrem China-Land unter der Rubrik "Wunderliches Asien" verbuchen, aber dann fällt die Parabel auf. (Ein unfreiwilliges Glanzstück an SPON-Journalismus!)

Parabel

Der Chinese kauft von seinen relativ harten Mao-Rubeln noch härtere Felsbröckchen, denen vieleicht, vielleicht ein teures Jadeherz im Busen steckt. Er sägt die Stein auf, dann weiß er, ob er Gewinn gemacht hat, oder ob's ein tauber Stein war ohne Wert.

Finanzprodukt
 
Das erinnert auf sonderbare Weise an die Finanzprodukte, welche die Langnase im Westen kauft. Wenn sich dort das Innere zum Äußeren kehrt, erweist sich manches Investment in Betongold und Südlandbonds als wertloser, virtueller Schundschutt für die Bankenhalde. Oh, wie viel milder ist da der Schatten im China-Zocker-Reich!

China hat es besser

Der Chinese kann sich immerhin noch die Terrasse mit seinen Brocken pflastern, seinen Jade-Berater den Schädel damit blutig schlagen oder auch selber mit den Steinen ins Wasser gehen, je nach Stimmungslage und Temperament, während diese Möglichkeiten der Stressbewältigung die deutsche Konto-Null verwehrt. Glückliches China!

(Foto: Simon A. Eugster via wikicommons)

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